Meine Themen



Liebe Kelsterbacher*innen,

am 14. März 2021 ist Bürgermeisterwahl in Kelsterbach. Mit ihrer Stimme entscheiden Sie darüber, wie wir in Kelsterbach leben wollen. Ich kandidiere als Ihr Bürgermeister für unsere schöne Stadt.

Kelsterbach, die Perle am Untermain, das ist unsere Heimat, das ist unsere Stadt. Hier sind wir zu Hause. Mitten im Zentrum der Wirtschafts- und Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main, dem Herzen Deutschlands und Europas. Eingebettet in das Maintal und in die nordöstliche Ecke des Kreises Groß-Gerau. Unsere Stadt besteht aus zwei Teilen:
        dem Unterdorf, das ursprüngliche Kelsterbach, am Main gelegen, geprägt von den
        historischen Gebäuden und den Überresten der ehemaligen Wolfenburg, des Kelsterbacher
        Schlosses
 
        und dem Oberdorf, welches sich oberhalb des Maintals auf der Kelsterbacher Terrasse
        erstreckt. Dieses wurde erst mit dem Bau der Bahnlinie Frankfurt-Mainz und der
        Industrialisierung besiedelt, stellt heute aber flächenmäßig den größeren Teil unserer
        Gemarkung dar.

Über 17.500 Menschen leben mittlerweile in Kelsterbach. Ausgehend von 2011, als die Stadt ca. 13.300 Einwohner hatte, bedeutet dies einen Zuwachs von 33%. Kelsterbach ist damit die am schnellsten wachsende Stadt in der Region. Auch meine Frau und ich sind in dieser Zeit nach Kelsterbach gekommen, haben hier unser Haus gebaut, fühlen uns hier wohl und engagieren uns. Kelsterbach ist unser Lebensmittelpunkt! Also tragen auch wir zu dem Wachstum bei. Doch warum wächst Kelsterbach eigentlich so stark?

Weil das Gesamtpaket stimmt. Kelsterbach bietet aufgrund der hervorragenden Lage viele Möglichkeiten. Wir haben gute Einkaufsmöglichkeiten für die Grundversorgung, vom Fachmarktzentrum, über die Neue Stadtmitte bis hin zum Langen Kornweg. Es gibt hier wunderschöne Naherholungsgebiete, die zum Verweilen einladen. Ob es nun das Mainufer ist oder der Südpark, das Gelände rund um den Staudenweiher oder der Mönchwaldsee. Unsere Vereine bieten ein breites Angebot an sportlichen und kulturellen Aktivitäten.

Die verkehrsgünstige Lage lockt Arbeitnehmer und Arbeitgeber an. Von hier aus gelangt man als Pendler in kürzester Zeit mit den öffentlichen Personennahverkehrsmitteln in größere Städte, nach Frankfurt, Mainz und Wiesbaden oder zum größten regionalen Arbeitgeber Deutschlands, dem Frankfurter Flughafen, der heute fast 80.000 Menschen heute Arbeit gibt. Der Flughafen und der angeschlossene Fernbahnhof der Deutschen Bahn ermöglichen Geschäftsreisenden in kürzester Zeit zu Zielen in Deutschland, Europa und der ganzen Welt zu gelangen. Davon profitiert auch Kelsterbach, das zeigen die Hotelneubauten und die steigenden Übernachtungszahlen der vergangenen Jahre. Für Firmen aus allen Branchen bietet der gute Anschluss an diese Knotenpunkte und an das Autobahnnetz mit der A3 und über das nahegelegene Frankfurter Kreuz an die A5 eine attraktive Verkehrsanbindung.

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben uns in den vergangenen Monaten aber auch deutlich gezeigt, wie verletzlich unsere Wirtschaft und unser Wohlstand sind. Am Flughafen und in der Luftverkehrsbranche befinden sich Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit. Steuereinnahmen brechen weg, der Haushalt 2021 zeigt dies schon deutlich. Damit sinkt auch unser Investitionsspielraum.

Zwar sind viele Investitionen für die kommenden Jahre schon beschlossen, etwa der Neubau der Karl-Treutel-Schule oder der Umbau der Feuerwehr, aber es stehen noch weitere wichtige Investitionen an. Die Stadtmitte ist in der bisherigen Neugestaltung noch nicht fertiggestellt, es fehlen wichtige weitere bauliche Maßnahmen, die in den nächsten Jahren folgen müssen. Es mangelt an bezahlbarem Wohnraum für die Menschen, die hier arbeiten. Der ÖPNV muss Kelsterbach noch besser an die Region anschließen, etwa über den Main, nach Höchst. Wir benötigen eine nachhaltige und den veränderten Klimabedingungen angepasste Strategie zur Stadtentwicklung. Der Ausbau von leistungsfähigem und schnellen Internet, besonders in den Gewerbegebieten, aber auch die Digitalisierung im Rathaus, müssen vorangetrieben werden.

Es zeigt sich also, dass Kelsterbach viel zu bieten hat und eine attraktive Lage für Menschen aller Generationen und Gewerbe jedweder Branche bereithält. Das ist gut, das schätzen die Menschen, die hier wohnen und die, wie ich selbst, hierherziehen oder gezogen sind. Doch wir werden in den nächsten Jahren auch die Weichen stellen müssen für eine noch bessere Zukunft unserer Stadt; es kommen auch Fragen auf:

        • Haben wir in den vergangenen Jahren, in denen die Wirtschaft boomte und wuchs, in
          denen auch unsere Stadt wuchs, diesen Boom genutzt, um den Wohlstand der Stadt und
          der Menschen hier zu mehren?
        • Haben wir notwendige Investitionen in die Zukunft angestoßen?
        • Haben wir die Stadt für die Herausforderungen des neuen Jahrzehnts vorbereitet?
        • Haben wir die notwendige Infrastruktur für die Digitalisierung geschaffen?  
        • Haben wir die Stadt auf die Folgen des demographischen Wandels vorbereitet?
        • Haben wir gut und nachhaltig gewirtschaftet und Rücklagen gebildet für die anstehenden
          Zukunftsentscheidungen?
        • Haben wir die Menschen mitgenommen, ihre Einwände und Hinweise berücksichtigt?

Ich bin der Meinung, hier besteht noch Nachbesserungsbedarf. Wir müssen wegkommen vom Reagieren, hin zu einem vorrausschauenden und nachhaltigen Agieren. Wir können es uns nicht leisten uns auf der hervorragenden Lage Kelsterbachs auszuruhen, sondern müssen innovative Wege gehen, um für die Menschen und die Wirtschaft attraktiv zu bleiben. In unserer schnelllebigen Zeit sind sechs Jahre eine lange Zeit, die wir nutzen müssen, um Kelsterbach mittel- und langfristig erfolgreich aufzustellen für die Herausforderungen unserer Zeit. Der wichtigste Begriff dabei ist für mich Kommunikation. Ich möchte einen ständigen Austausch mit den Bürger*innen dieser Stadt, aber auch mit den Gewerbetreibenden, mit den Vertretern der Vereine und Verbände, um immer auf dem Laufenden zu sein und zu erfahren, wo die Probleme sind.

Als Bürgermeister möchte ich gemeinsam mit Ihnen dafür Sorge tragen, dass sich unsere Stadt positiv entwickelt. Ich möchte ein Kelsterbach, das sich zukunftsorientiert aufstellt. Mein Ziel ist die Vorzüge Kelsterbachs zu erhalten und gleichzeitig die sich stellenden Herausforderungen zu meistern. Dafür brauche ich Ihre Unterstützung. Bitte geben Sie mir Ihre Stimme!

Ihr Frank Wiegand


 

Bürgerbeteiligung


Die Kommunalpolitik hat am meisten Einfluss auf unser direktes Lebensumfeld. Hier werden die Entscheidungen getroffen, wie wir in unseren Städten leben. Wer etwas verändern möchte, kann dies am einfachsten auf dieser Ebene. Die Politiker sind hier Nachbarn, Vereinsfreunde, Bekannte. Man trifft sich beim Einkaufen, auf der Straße oder im Restaurant. Trotzdem leidet gerade die Kommunalpolitik unter der Politikverdrossenheit am meisten. Das möchte ich ändern. Mein Ziel ist es, die Kelsterbacher*innen abzuholen und ihre Meinungen und Anregungen zu hören und aktiv in die politischen Entscheidungen einfließen zu lassen.

Bürgerbeteiligung ist hier das Stichwort. Allerdings keine Bürgerbeteiligung, die nur im Vorfeld von Wahlen stattfindet und deren Ergebnisse dann in den Schubladen verschwinden. Ich möchte einen regelmäßigen jährlichen Dialog mit den Bürger*innen unserer Stadt initialisieren. Eventuell kann man diesen bei Bedarf auch auf einzelne Quartiere noch einmal herunterbrechen.

Die Veranstaltungen sollen nach einem gleichen Schema ablaufen, dieses könnte wie folgt aussehen:

  1. Sachstandsbericht des Bürgermeisters zu aktuellen Themen und Projekten. Der Bürgermeister berichtet, was der aktuelle Stand der geplanten und auch der in Ausführung befindlichen Projekten ist. Wie liegt man im Zeitplan? Welche Probleme oder Hürden gilt es zu bewältigen? Welche Anregungen aus der Bevölkerung wurden aufgenommen? Welche nicht? Und natürlich warum?

  2. Ausblick des Bürgermeisters auf die mittel- und langfristigen Projekte. In diesem Punkt gibt der Bürgermeister einen Ausblick auf die mittel- und langfristigen Planungen der Stadt. Wo besteht Handlungsbedarf? Welche Investitionen werden getätigt? Ebenfalls wie unter Punkt 1: Welche Probleme oder Hürden gilt es zu bewältigen? Welche Anregungen aus der Bevölkerung wurden aufgenommen? Welche nicht? Warum?
  3. Gespräch mit den Anwesenden. Welche Anregungen zu den Berichten gibt es? Welche Kritik gibt es dazu? Welche Projekte sehen die Bürger*innen als notwendig an?

Im Anschluss an eine solche Veranstaltung soll zeitnah, also innerhalb von zwei bis drei Wochen, zum einen das dazugehörige Protokoll veröffentlicht werden, aber auch eine Stellungnahme zu den Beiträgen der Bürger*innen, ob und wie diese umgesetzt und in die Planungen zur Stadtentwicklung mit aufgenommen werden bzw. welche Hürden evtl. aus dem Weg geräumt werden müssen. Dann werden sie bei der Veranstaltung im kommenden Jahr im Sachstandsbericht bzw. Ausblick aufgeführt.

Diese Kommunikation, dieser Dialog in beide Richtungen Bürgermeister <> Bevölkerung, ist meines Erachtens unersetzlich, um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. Die Bürger*innen wissen, dass sie gehört werden und können nachvollziehen, wie sich die Stadt entwickelt oder warum es zu Verzögerungen kommt. So wird Politik aus meiner Sicht transparenter und auch messbar.  
 
 

Stadtentwicklung



Kelsterbach ist eine Stadt im Wachstum. Unsere Stadt und auch unsere Gemeinschaft sind dadurch im Wandel. Die in den vergangenen Jahren erschlossenen und bebauten Neubaugebiete Länger Weg II und III sowie die Otto-Esser-Straße sind hierfür gute Beispiele.

Ebenso die Neue Stadtmitte, die für viele Diskussionen in der Bevölkerung sorgt. Die Entwicklung der Stadtmitte, weg von dem verödeten und als Parkplatz genutzten Sandhügelplatz war richtig. Allerdings ist die Umsetzung tatsächlich diskussionswürdig. Hier wäre es von Nöten gewesen, die Bevölkerung frühzeitig und stärker in die Planungen mit einzubeziehen, um eine größtmögliche Akzeptanz zu schaffen. Darauf will ich in Zukunft achten. Natürlich werden auch bei diesem Projekt die Interessen der Investoren eine Rolle spielen. Die Stadt braucht hier Partner mit Know-how aus der Wirtschaft. Allerdings müssen diesmal frühzeitig die Pläne mit der Bevölkerung offen diskutiert werden und ihre Bedenken und Anregungen mit einfließen.



Nicht nur die Stadtmitte sorgt für Diskussionen. Wichtige Entwicklungen, die eigentlich mit der Erschließung der Neubaugebiete Hand in Hand gehen müssten, wurden versäumt bzw. zu spät angegangen. Die daraus entstehenden Konsequenzen sorgen für Ärger bei den Betroffenen. Ein Beispiel dafür ist der längst überfällige Neubau der Karl-Treutel-Schule. Er ist richtig, er ist zwingend notwendig. Aber er kommt zu spät. Wenn ich Neubaugebiete für mehrere Tausend Einwohner erschließe, muss ich als Stadt auch im Blick haben, dass junge Familien herziehen und die vorhandene Schule über ihre Kapazitätsgrenzen hinauswächst. Erschwerend kommt hinzu, dass nun ein Platz gesucht werden musste, der zumindest laut ursprünglichem Bebauungsplan, in Teilen, als Grünfläche und Naherholungsbereich im Neubaugebiet ausgewiesen war. Die Entscheidung, an diesem Ort eine Schule zu bauen, so richtig und notwendig sie auch ist, sorgt natürlich für Frustration bei den Anwohnern, die ihr Eigentum im Glauben erworben haben, hier eine Grünfläche angrenzend an ihre Gärten zu haben. Auch hier braucht man sich über fehlende Akzeptanz nicht zu wundern.

Ebenso wichtig ist der notwendige Umbau der Feuerwache am Staudenring. Eine wachsende Kommune wie unsere braucht eine schlagkräftige Feuerwehr auf dem neuesten Stand der Technik, sowohl was die Ausrüstung und die Fahrzeugflotte als auch die Wache selbst angeht. Es ist gut, dass nun beide Themen Schul-Neubau und Feuerwehr-Umbau endlich angegangen werden.

Verfolgt man das Thema Wohnungssuche in den sozialen Medien wird auch schnell deutlich, dass in Kelsterbach ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum besteht. Die Miet- und Grundstückspreise sind in den vergangenen Jahren in der gesamten Metropolregion durch die Decke gegangen. Die ausgezeichnete verkehrsgünstige Lage von Kelsterbach tut hier ihr übriges. Bei vielen Haushalten gehen so schnell mal 40% und mehr des Haushaltsnettoeinkommens für die Miete drauf. Das ist keine gute Entwicklung. Hier muss die Stadt, gerne auch mit privatwirtschaftlichen Partnern, wie der Nassauischen Heimstätte (NH), aktiv werden. Das Land Hessen fördert mittlerweile nicht nur den Wohnungsbau für Empfangsberechtigte von staatlichen Leistungen, sondern auch für kleine und mittlere Einkommen. Diese Förderung sollte man mit Projekten im Stadtgebiet nutzen. Wer hier arbeitet, soll es sich auch leisten können hier zu wohnen!

Deswegen wird die Stadtentwicklung ein Thema sein, welches uns in den nächsten Jahren noch begleiten wird. Als wichtige Themen sehe ich hier:
  1. Eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität im gesamten Stadtgebiet durch mehr Grün, also mehr Bäume oder evtl. auch vertikale Gärten und Sitzgelegenheiten, gerade für unsere älteren Mitbürger.
  2. Bezahlbaren Wohnraum für die Menschen schaffen. Dazu müssen Projektpartner und geeignete Flächen gefunden werden.
  3. Das Mainvorland möchte ich ansehnlicher gestalten und dabei Flora und Fauna in den Mittelpunkt rücken. Gleichzeitig aber auch die Möglichkeit zum Verweilen für unsere Bürger*innen schaffen.
  4. Die Stadtmitte zu einem wirklichen Mittelpunkt der Stadt und des gesellschaftlichen Lebens weiterentwickeln. Dazu gehören für mich offen gestaltete Plätze mit Sitzgelegenheiten, Einkaufsmöglichkeiten und eine bessere Anpassung der Verkehrssituation an die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer.
  5. Kleine dezentrale Plätze oder Parkanlagen in den Wohnquartieren, die zum Treffen und Verweilen einladen.
Sie sehen, es gibt viel zu tun und ich möchte es angehen.


Mobilität

Kelsterbach liegt im Herzen Europas, Deutschlands und des Rhein-Main-Gebiets. Besonders deutlich wird dies, wenn wir uns die Verkehrsknotenpunkte in unserer Umgebung ansehen. Egal ob Autobahn, Flug-, Schienen- oder Schiffsverkehr, viele der wichtigsten Verkehrsrouten verlaufen in unmittelbarer Nähe zu unserer Stadt. Allerdings spüren wir auch, dass diese Verkehrswege an ihre Belastungsgrenzen kommen. Der motorisierte Individualverkehr, wie wir ihn seit Jahrzehnten kennen, kann zukünftig nicht mehr so weiterwachsen, wie bisher; im Gegenteil, er sollte, gerade auch aus umweltpolitischen Gründen zurückgefahren werden. Allerdings nicht, wie von Manchem gefordert über Zwangsmaßnahmen, wie Parkplatzreduzierung, Steuererhöhungen und Verbote, sondern über einen nutzerorientierten Ausbau von alternativen Verkehrsmitteln und- wegen. Mir ist es wichtig, dass Politik die Lebensrealität der Menschen im Blick behält. Was also möchte ich verändern?



Ich möchte in Absprache mit den zuständigen Verkehrsverbänden im RMV eine bessere Anbindung Kelsterbachs an die benachbarten Kreise erreichen. Eine Buslinie, die den unmittelbar an Kelsterbach angrenzenden Industriepark Höchst anbindet und dann bis zum Bahnhof Höchst weiterfährt, wäre für viele Pendler attraktiv.

Eine bessere Anbindung der Gewerbegebiete „Mönchhof“ und ehemaliges „Ticona-Gelände“ ist notwendig. Es erhöht die Attraktivität dieses Standorts für Gewerbe und Arbeitnehmer. Da gilt es mit den Verkehrsverbänden zeitnah Lösungen zu suchen.

Auch im innerstädtischen Verkehr möchte ich Alternativen ausbauen. Mein Ziel ist es dabei, zum einen, mit der LNVG als Betreiber der Buslinien im Stadtgebiet, einen Busverkehr on demand mit kleinen Fahrzeugen einzurichten. Quasi äquivalent zu den populären Anruf-Sammel-Taxis (AST). Im optimalen Fall, und dafür mache ich mich stark, werden diese Fahrzeuge mit alternativen Energieträgern, etwa Strom oder Wasserstoff, angetrieben.

Die bestehenden Gewerbegebiete „Langer Kornweg“, „Staudenäcker“ und „Im Taubengrund“ sind vom Bahnhof eigentlich gut auch mit Fahrrädern zu erreichen. Hier ist es mein Ziel, möglichst mit Partnern aus der Wirtschaft, ein Angebot von Leihrädern ggf. auch Leih-E-Bikes direkt am Bahnhof zu initiieren.

Ebenfalls im Bereich des Bahnhofs, stelle ich mir eine Möglichkeit des Carsharings vor. Um für Anbieter attraktiv zu werden, könnte man die städtische Verwaltung als Nutzer sowohl beim Carsharing als auch beim Leihrad-Angebot, hinterlegen. Dies wäre eine gute Ergänzung zum Jobticket für die städtischen Mitarbeiter. Der Bahnhof Kelsterbach, der im Zuge des weiteren Umbaus der Stadtmitte ja als Knotenpunkt auch für den Busverkehr dienen soll, würde so zum Mobilitätsknoten aufgewertet.



Neubaugebiet

Die Neubaugebiete Länger Weg II und III haben zum starken Wachstum unserer Stadt massiv beigetragen. Mehrere Tausend Menschen finden hier mittlerweile Heimat. Das Neubaugebiet liegt hervorragend. Durch die Nähe zur Stadtmitte mit Einkaufsmöglichkeiten. Durch die Nähe zum Bahnhof, aber auch zu den Bundestraßen 40 und 43, über die man schnellen Anschluss an den Flughafen und die Autobahnen hat.

Doch viele Menschen sind auch enttäuscht. Vom amtierenden Bürgermeister wurde vor 6 Jahren versprochen, die Infrastruktur des Länger Wegs ab 2015 fertigzustellen. Bisher ist zu wenig passiert! Nur ein Bauabschnitt wurde fertiggestellt, und das mit mehreren Jahren Verspätung.

Bei Starkregen bilden sich riesige Seen. Die Baustraßen sind stark mitgenommen und werden nur notdürftig geflickt, so dass man über sehr holprige Wege fährt. Die Straßenbeleuchtung fehlt in weiten Teilen und stellt ein Sicherheitsrisiko für Fußgänger und besonders Kinder auf dem Weg zur Schule dar. Der Baugéplatz, der als Treffpunkt und Zentrum dieses Quartiers dienen sollte ist mittlerweile zum öffentlichen Parkplatz verkommen.

Sie Alle, die Sie hier wohnen, zahlen Steuern und warten bisher vergeblich auf die Einlösung der Versprechen. Hier brauchen wir einen Wechsel!

Ich werde als Bürgermeister dafür sorgen, dass die

  • Straßen zeitnah fertiggestellt werden,
  • die Spielplätze angemessen hergerichtet werden,
  • die Grünanlagen nachhaltig angelegt werden und die
  • Parkplatzsituation endlich gelöst wird.

Unterdorf



Das Unterdorf ist eine Perle, wunderschön gelegen am Main, mit historischen Gebäuden, wie in der Neukelsterbacher Straße, der Martins- und der Herz-Jesu-Kirche, doch sie glänzt an vielen Orten nicht mehr. Der Schlossplatz ist alles andere als ansehnlich. Das Mainvorland westlich von der Kelsterbar wird im Sommer bei starker Hitze schnell zum verdorrten Acker. Geschäfte des täglichen Bedarfs gibt es kaum noch. Apotheke, Post, Bank? Fehlanzeige!

Mein Ziel ist es, das Unterdorf wieder aufzuwerten, als Wohnort, aber auch als Aufenthaltsort. Dazu möchte ich die Aufenthaltsqualität verbessern, indem der Schlossplatz zumindest teilweise begrünt und als kleine Parkanlage mit der restlichen Schlossanlage verbunden wird. So kann dieser Platz im Herzen des Unterdorfs auch weiterhin für unsere Kelsterbacher Kerb genutzt werden, erfährt aber auch gleichzeitig eine Aufwertung als Naherholungsmöglichkeit, zentraler Treffpunkt und verbessert das Klima.

Die ehemalige Stadtvilla auf dem Gelände des früheren Schlosses eignet sich hervorragend als Standesamt. Im Zuge von Renovierungsmaßnahmen an diesem Gebäude, den Katakomben, der Mehrzweckhalle Nord und der Alten Schule, möchte ich diesen Bereich in Verbindung mit dem Schloßplatz als kulturelles und soziales Zentrum im Unterdorf herrichten.



Das Mainvorland westlich der Kelsterbar, möchte ich nicht nur als Wiese belassen, sondern stärker bepflanzen, um es als Habitat für Tiere attraktiver zu machen. Gleichzeitig soll der kombinierte Rad- und Fußweg mit mehr Sitzgelegenheiten ausgestattet werden, um so den Menschen ein Verweilen in der Natur zu ermöglichen. Radfahrer möchte ich in diesem Bereich anhalten Schrittgeschwindigkeit zu fahren, um ein besseres und sicheres Nebeneinander mit den Fußgängern und der Natur zu erreichen.

Mit dem bestehenden Einzelhandel möchte ich in einen Austausch gehen, wie das Angebot erhalten und evtl. ausgebaut werden kann. Bei der Ansiedlung von Gewerbe und Handel im Unterdorf ist es mein Ziel, eine größere Vielfalt als zurzeit zu erzielen. Ein Geld- und Bankautomat und eine Apotheke sind auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung. Dafür werde ich mich einsetzen.

Wir haben eine Anlegestelle für Schiffe, doch die Primus-Linie hält meistens nur einmal die Woche, nur Juli und August auch zweimal die Woche, um Gäste aufzunehmen. Dabei könnten wir mit dieser Lage durchaus als touristisches Ziel attraktiv werden. Die wunderbare Lage, die zum Spazierengehen einlädt, die historischen Gebäude zum Besichtigen, das kleine aber feine Stadtmuseum und ergänzend ein Café würden das Unterdorf sicherlich für Touristen und Ausflügler aufwerten, ohne eine Konkurrenz zu den bestehenden Lokalitäten darzustellen.

Der Verkehr und die Sicherheit waren im vergangenen Jahr ein wichtiges Thema, auf das die Bürgerinitiative (B.I.) „Sicheres Kelsterbacher Unterdorf“ aufmerksam machte. Der Nahmobilitäts-Check hat die wesentlichen Forderungen der B.I. bestätigt und auch ich bekenne mich zu den empfohlenen Maßnahmen. Dass nun rund um den Zugang zur Bürgermeister-Hardt-Schule eine 30er-Zone eingerichtet wurde, kann dabei nur der erste Schritt sein. Mein Ziel ist es die Empfehlungen zeitnah umzusetzen und so das Sicherheitsempfinden der Bürger*innen signifikant zu erhöhen.


Grünes Kelsterbach



Der Kelsterbacher Stadtwald ist in den vergangenen Jahrzehnten stark reduziert worden. Vielen von uns ist noch die Abholzung für die neue Nordwest-Landebahn des Flughafens in Erinnerung. Dabei wird uns immer bewusster, wie wichtig Bäume und die Umwelt insgesamt sind. Nicht nur Naherholungsgebiet ist mit dem Wald verloren gegangen, sondern auch Lärmschutz und grüne Lunge.

Auch aktuell wird wieder Kelsterbacher Wald bedroht, für die neue und verkehrstechnisch notwendige Regionaltangente-West. Diese S-Bahn-Linie soll das Nadelöhr S-Bahn-Tunnel (City-Tunnel) im Frankfurter Stadtgebiet entlasten und eine Nord-Süd-Verbindung zwischen Bad-Homburg, Eschborn, dem Flughafen und Neu-Isenburg schaffen. Kelsterbach wird an dieses Streckennetz nicht angeschlossen, soll aber nach derzeitigem Stand der Planung, Stadtwald im Bereich des Schwanheimer Knoten und parallel zur B40 roden. Hier positioniere ich mich klar gegen diese Streckenführung. Wir benötigen unseren Wald.

Auch der Stadtwald an der Nord-West-Landebahn hat in den vergangenen Jahren auf Grund des Klimawandels stark gelitten. Hier werde ich mich dafür einsetzen, diesen aufzuforsten mit Bäumen, die an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst sind.

Im Stadtgebiet benötigen wir mehr Grün, um den Auswirkungen des Klimawandels mit den Starkwetterereignissen entgegenzuwirken. Das Projekt Klimainsel Kelsterbach bietet hier einen guten Anhaltspunkt, wohin die Reise gehen soll. So wurde zusammen mit interessierten Bürger*innen eine Planung entworfen, wo und wie im vorgegebenen städtischen Raum einzelne Förderprojekte der Klimainsel umgesetzt werden.



Leider ist das Förderprojekt nur auf einen bestimmten Teil der Stadt, nämlich das Quartier zwischen Südlicher Ringstraße, Waldstraße und Mörfelder Straße sowie die Gebiete um Südpark und Staudenweiher, Gewerbegebiet Staudenäcker und die ehemalige Gewerbebahntrasse der RWE beschränkt. Mein Ziel ist es, weiter Förderungen für die weiteren Teile des Stadtgebiets zu finden, um am Ende ein ganzheitliches Klima- und Umweltkonzept für die Stadt Kelsterbach zu entwerfen.

Auch bei öffentlichen Bauten ist es mein Ziel, nachhaltiger zu werden. Für mich bedeutet das, dass Gebäude funktional und wenn möglich klimaneutral mit Energiegewinnung und Dach- oder auch Fassadenbegrünung sind. Darüber hinaus möchte ich Synergieeffekte zwischen Klima-, Umwelt- und Naturschutz nutzen. Durch das Anlegen von Grünflächen im Stadtgebiet kann man Starkwetterereignissen besser entgegenwirken, da es weniger versiegelte Flächen gibt, wodurch Regewasser besser versickern kann. Oder durch Baumpflanzungen und das Anlegen von vertikalen Gärten innerhalb des Stadtgebiets, die extremer Hitze entgegenwirken.

Auch unser Mobilitätsverhalten wird sich in den kommenden Jahren ändern, ja ändern müssen. Wie ich schon unter dem Punkt Mobilität schrieb, kann dies meines Erachtens nur durch ein verbessertes Angebot von alternativen Verkehrsmitteln passieren und nicht durch Zwangsmaßnahmen. Wichtig ist, bei allen Maßnahmen die Bürger*innen frühzeitig mit einzubinden und sie nicht von oben aufzustülpen. Denn der Klimawandel und seine Auswirkungen werden eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit sein.


Gewerbe



Kelsterbach ist als Gewerbestandort sehr gefragt. Das scheint unter den gegebenen Bedingungen nur folgerichtig. Die zentrale Lage in der Metropolregion Rhein-Main, mitten in Deutschland und Europa, der hervorragende Anschluss an das Autobahnnetz, die unmittelbare Nähe zum Frankfurter Flughafen, diese Punkte machen Kelsterbach attraktiv. Besonders für Logistikunternehmen, wie die Gewerbeansiedlungen der letzten Jahre gezeigt haben. Der Gewerbepark Mönchhof belegt dies deutlich.

Allerdings dürfen wir uns auf diesen Punkten nicht ausruhen. Die Stadt ist finanziell auf ein starkes Gewerbe angewiesen. Die Gewerbesteuereinnahmen machten in den letzten Jahren fast 50% des gesamten Steueraufkommens der Stadt aus. Da ist es gefährlich, sich nur als Logistikstandort festzulegen. Die Coronakrise verlief hier atypisch zu anderen Krisen, da sie sich kaum negativ auf die Logistikbranche auswirkte. Andere wirtschaftliche Krisen zeigten in den vergangenen Jahrzehnten, wie sehr die Logistikbranche von einer florierenden Wirtschaft abhängig ist. Selbst kleine Einbrüche in der Wirtschaft haben für die Logistikbranche meist tiefgreifende Folgen.

Das Stichwort heißt hier „Diversität“. Ich möchte erreichen, dass Kelsterbach sich bei der Gewerbeansiedlung breiter aufstellt. Nicht nur als Logistikstandort. Der Dienstleitungssektor oder auch Start-Up-Unternehmen sind wachsende wirtschaftliche Sektoren und auch für sie kann die Lage von Kelsterbach von Vorteil sein. Nicht nur wegen der nahen Verkehrswege, sondern auch die Nähe zum weltgrößten Internetknoten in Frankfurt macht uns attraktiv.

Dafür benötigt es gezielte Investitionen in die Infrastruktur unserer Gewerbegebiete. So muss der Ausbau des Breitbandinternets weiter vorangetrieben werden. Kelsterbach ist hier zwar schon auf einem guten Stand, aber in manchem Gewerbegebiet gibt es noch Nachholbedarf. Dabei ist ein schnelles und zuverlässiges Internet heute für jedes Gewerbe lebensnotwendig. Ebenso ist eine Erschließung der noch freien Flächen in den Gewerbegebieten „Im Taubengrund“, „Staudenäcker“ und „Airport City West“ (ehemaliges Ticona-Gelände) schnellstens anzugehen.

Leider ist die Stadt hier teilweise von externen Partnern abhängig. So etwa beim ehemaligen Ticona-Gelände, der heutigen Airport City West. Hier muss die Fraport eine Bodenbereinigung vornehmen, bevor an eine Erschließung und Vermarktung zu denken ist. Auch zehn Jahre nach Abriss der Chemiefabrik ist hier nichts geschehen. Da die Fraport, bedingt durch die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einbruch der Passagierzahlen, momentan einen Sparkurs fährt, ist hier auch in nächster Zukunft leider nicht mit schnellen Maßnahmen zu rechnen. Hier hat es die Stadt versäumt in den wirtschaftlich guten Jahren der Fraport Druck zu machen, um zeitnah in die Vermarktung gehen zu können.



Es benötigt aber auch ein Umdenken in der Verwaltung, Kelsterbach nicht nur als Logistikstandort zu vermarkten. Dies ist zwar momentan auf Grund der Lage Kelsterbachs mit Sicherheit der einfachste Weg, aber nicht zwingend der sinnvollste. Gerade aus finanzpolitischer Sicht ist eine Ansiedlung von Logistikunternehmen nicht sinnvoll. Zwar werden durch den Bau von Hallen mit mehreren 10.000m² Grundfläche schnell die Baulücken in den Gewerbegebieten gefüllt, aber leider benötigt man zum Betrieb dieser Hallen aufgrund der Automatisierung kaum noch Personal. Es werden also auf vergleichsweise großen Flächen relativ wenig sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. Dies wirkt sich in negativer Weise direkt auf die Gewerbesteuer und den Haushalt der Stadt aus. Deswegen ist aus meiner Sicht ein reiner Logistikstandort nicht erstrebenswert für Kelsterbach.

Darüber hinaus möchte ich einen Gewerbestammtisch ins Leben rufen. Dieser sollte halbjährlich stattfinden und so einen regelmäßigen Austausch zwischen dem Gewerbe und dem Bürgermeister ermöglichen. Der Bürgermeister berichtet während dieser Veranstaltung über die Projekte und Planungen der Stadt, die für das hiesige Gewerbe interessant sind und hört sich im Umkehrschluss die Wünsche des einheimischen Gewerbes an.

Kelsterbach ist als Wirtschaftsstandort attraktiv. Ich möchte diesen Standortvorteil stärken und weiterentwickeln, damit das auch in Zukunft so bleibt.

 

Finanzen und Steuern


Die städtischen Finanzen sind ein schwieriges Thema, sie zu durchschauen ist eine Herausforderung. Die Haushalte der vergangenen Jahre zeigen dies deutlich, umfassen sie doch gerne 400 Seiten und mehr. Allerdings sind die Finanzen der Stadt auch das Meisterstück. Hier zeigt sich, ob gut gewirtschaftet wird und wie der Investitionsspielraum aussieht. Reichen die Einnahmen, größtenteils Steuern und Gebühren, um die Ausgaben zu decken? Bleiben die Steuern stabil? Wichtige Fragen, die am Ende über die Attraktivität einer Stadt als Wohnort und als Gewerbestandort entscheiden.


Kelsterbach lebte jahrelang von guten wirtschaftlichen Kennzahlen, von stabilen Steuereinnahmen, vom Vorteilsausgleich der Stadt Frankfurt und von einem guten finanziellen Polster. Letzteres schrumpfte über viele Jahre allerdings, da Kelsterbach über seine Verhältnisse lebte. Über Jahre wies der städtische Haushalt ein dickes Minus aus, welches durch die Rücklagen gegenfinanziert wurde. Nach der Kommunalwahl 2016 und dem Beginn der Zusammenarbeit der CDU mit der SPD änderte sich dies. Vier ausgeglichene Haushalte in Folge zeigen deutlich die Handschrift der CDU, die immer Wert auf solide Finanzen gelegt hat.


Diese Jahre konnten oftmals dank der, mit einem konservativen Ansatz berechneten ausgeglichenen Finanzplanung sogar mit einem Überschuss beendet werden. So wurden wieder Rücklagen aufgebaut. Allerdings sind diese Rücklagen durch Einmalzahlungen oder den Vorteilsausgleich entstanden. Diese Einnahmen sind keine verlässliche Finanzierung. Schon die Corona-Pandemie zeigt dies, so wird aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Zahlen des Frankfurter Flughafens der Vorteilsausgleich der Stadt Frankfurt im Jahr 2021 deutlich geringer ausfallen als in den vorangegangenen Jahren. Dies werden wir als Stadt spüren. Hier zeigt sich die Richtigkeit von: „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not!“

Zeitgleich stehen wichtige Investitionen in die Infrastruktur an. Der Neubau der Karl-Treutel-Schule, der Umbau der Feuerwehr, um nur die zwei größten Projekte zu nennen. Hinzu kommt unsere Vereinsförderung als Stadt, sie ist wichtig und leistet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum sozialen und kulturellen Zusammenleben in Kelsterbach. Dies gilt es zu erhalten und zu pflegen.

Die steuerlichen Belastungen von Gewerbe und Bürger*innen sind meines Erachtens hoch genug. Deswegen setze ich mich für stabile Steuerhebesätze ein! Gleichzeitig setze ich mich dafür ein, weitere Synergieeffekte der interkommunalen Zusammenarbeit zu nutzen. Darüber hinaus ist es mein Ziel, noch stärker projekt-bezogene Förderungen von EU, Bund und Land abzurufen. Damit können wichtige Projekte vorangetrieben werden, ohne zu stark den Stadtsäckel zu belasten. Zuletzt muss man auch noch schauen, ob es weitere Sparpotentiale gibt, die allerdings die Lebensqualität in Kelsterbach nicht negativ beeinträchtigen dürfen. Trotz des wirtschaftlichen Einbruchs schaue ich positiv in die Zukunft für unsere Stadt.  

 

Digitalisierung


Stadtentwicklung, Mobilität, Klimawandel, kommunale Finanzen, ich habe schon einige Herausforderungen der kommenden Jahre genannt. Die nächste ist die Digitalisierung. Seit Jahren begleitet uns dieser Begriff und doch können sich viele von uns nur schwer vorstellen, welche Bereiche das alles betrifft.

Die Digitalisierung verändert viele Bereiche unseres Lebens, unsere Arbeitsplätze, die öffentliche Verwaltung, die Art und Weise wie wir kommunizieren. Sie wird auch Arbeitsplätze gefährden, das darf man nicht verschweigen. Sie wird aber auch neue Arbeitsplätze schaffen. Sie ist Gefahr und Chance zugleich, und es liegt an uns, was wir daraus machen.

Die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns hat diese Entwicklung hin zu mehr Digitalisierung beschleunigt. Für viele Arbeitnehmer*innen sind auf einmal ein mobiler Arbeitsplatz oder Homeoffice möglich, wo es vorher noch hieß, das geht nicht. Konferenzen, zu denen man vorher durch ganz Deutschland oder gar die ganze Welt reisen musste, können auf einmal digital vom eigenen Schreibtisch aus gehalten werden. Es zeigt sich, dass die Menschheit besonders in Krisenzeiten die größten technologischen Entwicklungssprünge macht.

Es wird auch deutlich, wie wichtig eine gute, schnelle und stabile Internetleitung für den Wirtschaftsstandort Kelsterbach ist. Darauf muss bei der Erschließung weiterer Gewerbegebiete geachtet werden. Vorhandene Gewerbegebiete müssen zumindest teilweise noch nachgerüstet werden.

Wir müssen aber weiterdenken. Die Krise zeigt auch, wie wichtig eine schnelle und leistungsfähige Ausstattung mit digitaler Infrastruktur unserer Schulen ist. Der Heimunterricht erfordert hier neue Wege, weg vom klassischen Frontal- und Präsenzunterricht. Allerdings kann es nicht heißen, dass Schüler*innen, gleich ab der ersten Klasse nur noch digital unterwegs sein sollen. Die Grundlagen von Rechnen und Schreiben müssen erstmal klassisch erlernt werden, bevor man den nächsten Schritt geht. Kelsterbach ist hier in einer besonderen Verantwortung, da wir als Stadt auch Schulträger sind und diese Aufgabe nicht an den Kreis delegiert haben. Ich finde das gut, da es uns gewisse Freiheiten gewährt, uns aber eben auch in die Verantwortung nimmt. Kinder sind unsere Zukunft und sie verdienen es, in einem bestmöglichen Umfeld zu lernen.

Auch unsere städtische Verwaltung muss nun endlich digital aufgerüstet werden. Der Gesetzgeber hat mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG) einen rechtlichen und zeitlichen Rahmen geschaffen, um Verwaltungsleistungen zu digitalisieren. Erste Schritte wurden im Jahr 2020 mit OLAV auch in Kelsterbach an den Start gebracht. Für mich steht aber auch die digitale Ausstattung der Verwaltung im Vordergrund. Ich möchte so viele Arbeitsplätze der Verwaltung wie möglich als mobile Arbeitsplätze gestalten. Dann können gerade in Pandemiezeiten Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten und erreichbar sein und die Verwaltung wird nicht lahmgelegt. Natürlich müssen das Serviceangebot und die Erreichbarkeit vor Ort im Rathaus sichergestellt werden. Eine gute Ausstattung und Flexibilität machen die Stadt auch als Arbeitgeber interessant.

Ich sehe die Digitalisierung vor allem als Chance und möchte sie nutzen, um unsere Stadt weiterzuentwickeln. Das Gute gilt es indes zu bewahren.  

 

Vereine, Kultur, Miteinander


Deutschland ist geprägt durch seine Vereinskultur, so auch Kelsterbach. Das Vereinsleben verbindet unsere Gesellschaft über alle Grenzen hinweg. Egal ob in Sport, Kultur, Musik, Rettungsdienst und Feuerwehr, überall engagieren sich Menschen und das tut unserer Gesellschaft gut. Allein in Kelsterbach sind rund 10.000 Menschen in den über 80 Vereinen aktiv.

Leider ist in den letzten Jahren generell ein Rückgang in vielen Bereichen des Ehrenamtes und des Vereinslebens zu spüren. Die notwendige Flexibilität, die an den Arbeitsplätzen gefordert wird, aber auch ein gesellschaftlicher Wandel, in dem das Individuelle im Vordergrund steht, sind hier verantwortlich. Unsere Gesellschaft lebt von diesen Vereinen und vom Ehrenamt. Stellen Sie sich einmal vor, wie unsere Stadt, ohne Freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienste, ohne die Sportvereine, ohne die Kerweborsch und Kleeblatt, ohne den Tierschutz aussehen würde. Unsere Stadt wäre um einiges ärmer.

Kelsterbach hat eine gute Vereinsförderung, was die finanzielle Seite angeht. Für die Zukunft müssen wir uns allerdings fragen, ob das reicht. Welche Wege können wir noch beschreiten? Wie können wir Menschen möglichst früh an die Vereine binden?

Einen neuen Weg, den ich sehe, bieten die Schulträgerschaft und die Nachmittagsbetreuung. Hier könnte man mit den Vereinen zusammen überlegen, welche Angebote es geben könnte, das bestehende Angebot durch die Mitarbeit von Vereinen zu ergänzen und auszubauen.

Ich bin offen für Vorschläge aus den Vereinen. Wichtig ist natürlich der Dialog mit den Bürger*innen. Es hilft nichts Ideen von oben zu initiieren, ohne die Menschen mit einzubeziehen, die es betrifft. Mein Vorschlag soll als Denkanstoß dienen.

Auch das kulturelle Leben in Kelsterbach möchte ich gerne fördern. Wir haben Angebote, etwa das Neujahrskonzert, doch die Stadt könnte noch mehr bieten. In den Sommermonaten könnte ich mir z.B. vorstellen, in der Ruine der Apsis, der halbrunden Ruinenwand neben der Mehrzweckhalle Nord, am Schlossplatz Musik oder Theateraufführungen stattfinden zu lassen. Gerade das vergangene Jahr, in dem Corona viele kulturelle Veranstaltungen hat ausfallen lassen, zeigt uns, wie schön und wichtig das kulturelle Leben ist.



Dazu gehören für mich auch Volksfeste wie Kerb und Altstadtfest oder Weihnachtsmärkte. Ich bin selbst in einem Kerbeverein aufgewachsen und schätze diese Atmosphäre. Das gilt es zu erhalten und weiterzuentwickeln, damit wir unser kulturelles Erbe bewahren.

Ein weiterer Punkt ist das Miteinander. Der demographische Wandel stellt uns hier vor neue Herausforderungen. Die Zahl der Ü65-Jährigen wird in Kelsterbach bis zur Mitte dieses Jahrzehnts auf bis zu 25% der Bevölkerung ansteigen. Da gilt es Möglichkeiten zu schaffen, diesen Menschen das Leben hier in ihrer Heimat, in vertrauter Umgebung weiterhin zu ermöglichen. Die Infrastruktur anzupassen. Angebote anzupassen.



Das geplante Facharztzentrum ist ein wichtiger Schritt. Der Standort auf dem ehemalige ENKA-Gelände ist nicht so zentral wie in der Stadtmitte, wo allerdings der Platz fehlte. Hier muss bei der Verkehrsanbindung des ÖPNV nachgebessert werden.

Überhaupt spielt der ÖPNV für viele ältere Menschen eine wichtige Rolle, um weiterhin am kulturellen und sozialen Leben in Kelsterbach teilzuhaben. Deswegen setze ich mich für einen ÖPNV-on-demand oder ein Anruf-Sammel-Taxi ein. Denn der klassische ÖPNV mit seiner oftmals nur stündlichen Taktung wird hier den Bedürfnissen der Menschen kaum gerecht.

Viele Menschen werden in Zukunft auf Pflege angewiesen sein. Die Pflege- und Seniorenheime sind hier eine Möglichkeit. Es gibt aber auch genügend Menschen, die in den eigen vier Wänden wohnen bleiben möchten. Dafür wird es nötig sein, das Angebot an häuslicher Pflege oder Tagespflegeeinrichtungen weiter auszubauen. Ich möchte im engen Kontakt mit den bisherigen Anbietern schauen, wie wir das ermöglichen und ergänzen können.

Andere Menschen können sich noch allein versorgen, ihnen werden aber die Wohnungen und Häuser, in denen sie bisher lebten, oft zu groß. Mehrgenerationenhäuser war lange Zeit das Modewort, wenn es um die Möglichkeit ging, Senioren ein Leben in vertrauter Umgebung aber in angepassten Wohnungen zu ermöglichen.

Mit der Wohnanlage Atrium in der Dahlienstraße hat man aber auch einen neuen Weg beschritten, nämlich das Mehrgenerationen-Quartier. Dies halte ich sogar für sinnvoller. So können Häuser entsprechend den Bedürfnissen von Senioren gebaut werden, diese werden dann aber in Quartiere eingebettet, in denen auch jüngere Menschen und Familien leben. Ergänzt man dies mit Spielplätzen, Parkanlagen und Sitzgelegenheiten auf öffentlichen Plätzen., schafft man Begegnungsräume. So kommt man ins Gespräch, lernt sich kennen und ist auch mal füreinander da.  

 

Schlusswort



Sie sehen, es gibt viel zu tun, um in Kelsterbach das Gute zu erhalten und die Stadt gleichzeitig zukunftsfähig und nachhaltig weiter zu entwickeln. Hierfür braucht es Mut und Entschlossenheit und vor allen Dingen einen Wechsel an der politischen Stadtspitze. Dafür stehe ich mit meinem Programm, als Person und Angebot bereit. Ich benötige aber auch Ihr Vertrauen und Ihre Stimme. Deswegen bitte ich Sie, geben Sie mir am 14.März 2021 Ihre Stimme und wählen Sie den Wechsel für Kelsterbach. Damit auch im Jahr 2030 Kelsterbach die Perle am Untermain ist und strahlt.

 


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